Die Wienerinnen und Wiener sind grundsätzlich gesellige Menschen. Bei einem Glas Wein oder Bier bleibt man schon einmal länger am Tisch sitzen, als man vielleicht sollte. Aus diesem Grund ist es wenig verwunderlich, dass in Wien viele Feste stattfinden. Und zwar in allen Bezirken und in allen Größenordnungen. Von sehr groß (Donauinselfest oder die Wiener Festwochen) bis sehr klein (Grätzelfest). Genau genommen geht es aber auch nicht hauptsächlich darum, ob das jeweilige Fest groß oder klein ist oder ob es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien zu erreichen ist oder nicht. Es geht mehr um die Tatsache, dass Wien ständig in Bewegung ist und sich vor allem an Wochenenden sehr viel erleben lässt, wenn man nur will. Feste und Wien gehört zusammen wie Pech und Schwefel.
Donauinselfest – die Mutter aller Feste in Wien
Auf der Wiener Donauinsel, einer 21,1 Kilometer langen und bis zu 250 Meter breiten Insel mitten in Wien, findet normalerweise Jahr für Jahr das berühmte und beliebte Donauinselfest statt. Seit dem Jahr 1984 wird das Donauinselfest jedes Jahr im Sommer von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) veranstaltet und sorgt dafür, dass an einem Wochenende über zwei Million Menschen an die Donauinsel kommen. Damit wäre das Donauinselfest das größte Freiluft-Festival Europas. Künstler, die dieses Fest in Wien so berühmt gemacht haben und dort aufgetreten sind, sind etwa:
- 1992: Udo Jürgens (220.000 Zuschauer)
- 1993: Falco (150. 000 Zuschauer)
- 1995: The Kelly Family (250.000 Zuschauer)
- 2007: Rainhard Fendrich (200.000 Zuschauer)
Diese Liste ließe sich noch beliebig weiterführen. Neben der besonderen Kulinarik am Wiener Donauinselfest, wo man tatsächlich alles bekommt, was man sich vorstellen kann, sind es auch eher die kleineren, unbekannteren Künstler, die dieses Festival so besonders machen. Das Wiener Donauinselfest ist übrigens auch nicht nur für die tollen Konzerte bekannt, sondern auch für die allgemeine Vertretung von Kultur in Wien und Kunst in Wien. In zahlreichen Fest-Zelten kommt es dementsprechend zu Vorträgen oder zu Lesungen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Streetfestivals als beliebte Wiener Feste
In Wien gibt es auch einige hippe Viertel, wo es häufig zu Streetfestivals kommt. So etwa das größte Street Festival der Stadt, das Freihausviertelfest. Im vierten Wiener Gemeindebezirk sind dort sämtliche Lokale und Geschäfte der Schleifmühlgasse, Mühlgasse und der Heumühlgasse gemeinsam an der Organisation beteiligt. In diesem Fall wird ein ganzes Viertel für ein ganzes Wochenende in den (positiven) Ausnahmezustand verlegt. Es wird gefeiert, getrunken und gegessen. Um 22:00 muss aber Schluss sein, da man ansonsten gegen die Lärm-Vorgaben verstoßen würde.
Sehr beliebt ist übrigens auch das Jazzfest in Wien. Dieses findet seit dem Jahr 1991 jedes Jahr statt. Im Gegensatz zum Freihausviertelfest nehmen an diesem Fest alle Lokale in Wien teil, die sich dem Jazz verschrieben haben. Das sind etwa das Jazzland (Schwedenplatz) oder das Porgy & Bess (Riemergasse). Die ganz großen Künstler dieses Jazzfestes, die meisten davon haben internationalen Rang, treten in der Wiener Staatsoper auf.
Feste feiern in Wien – alles ist möglich
Selbstverständlich gibt es in Wien auch Hunderte Möglichkeiten, um einfache „Feste zu feiern“. Also einfach „feiern“ zu gehen. Alleine am Wiener Gürtel, der meistbefahrenen Straße in Wien, reiht sich ein Lokal an das nächste Lokal. Dort kann man im wahrsten Sinne des Wortes von Lokal zu Lokal tingeln und sich beim ein oder anderen Getränk angeregt unterhalten oder einfach nur tanzen. In Wien gibt es auch einige große Discotheken. Zu erwähnen ist an dieser Stelle beispielsweise der Wiener Praterdome. Mitten im Wiener Prater steht der (selbst ernannte) Most important Club in town. Aber tatsächlich ist diese Disco einen Besuch wert. Ebenso wie das „U4“. Dort haben schon Größen wie Falco oder der amerikanische Funk-Superstar Prince gefeiert.

Feste in Wien: Nicht nur für Studierende
Aufgrund der sehr hohen Zahl an Studierenden in Wien ist es natürlich selbsterklärend, dass sehr viele Studierende auch feiern gehen. Allerdings ist es ein weitgehender Irrglaube, dass die Studierenden alle tollen Feste sozusagen „blockieren“ würden. Egal ob jung oder alt, klein oder groß: In Wien werden Feste angeboten, wo wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist. Wichtig ist, dass man regelmäßig die Termine aller Feste koordiniert und gegebenenfalls auch kontrolliert, ob beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel an die gewünschte Location fahren. Ansonsten ist es sicher kein Problem, dass man sich ein Taxi in Wien organisiert und in aller Fröhlichkeit das nächste Fest in Wien feiert.