Handwerk in Wien

Trotz Internet-Handel und großen Konzernen gibt es sie noch, die Handwerksbetriebe in Wien. Das Wiener Handwerk hat einen international guten Ruf und ist vor allen in puncto Qualität, Zuverlässigkeit und Lebensdauer anerkannt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf Handwerk in Wien und beantworten auch Fragen wie zum Beispiel wo man am besten Handwerk in Wien kauft.

Wissenswertes zu Handwerk in Wien

Das Wiener Handwerk hat eine jahrhundertelange Tradition. Schon während der Monarchie gab es die sogenannten k.u.k-Hoflieferanten die das Privileg hatten, Waren an den königlichen Hof in Wien zu liefern. Ein Beispiel dafür wäre etwa die Konditorei Gerstner in Wien. Der Familienbetrieb, gegründet im Jahr 1847, war einer dieser k.u.k-Hoflieferanten. Aufgrund der nahen Lage zum königlichen Hof hat die Familie Gerstner ab 1873 den Titel k.u.k.-Hoflieferant inne gehabt. Das kulinarische Handwerk in Wien wurde auch Jahrzehnte später noch geschätzt. So hat das Unternehmen auch die Ehre gehabt, das Buffet anlässlich der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages 1995 und das anschließende Galadiner im Schloss Schönbrunn auszurichten. Auf drei Etagen ist die Konditorei Gerstner auch heute noch für Gäste aus aller Welt verfügbar. Vor allem Menschen die gerne Süßspeisen konsumieren, werden hier auf ihre Kosten kommen.

Wien Handwerk

Handwerk in Wien: Klavierbauer gesucht

Wien ist eine Stadt der Musik und hat eine jahrhundertelange Tradition in der Herstellung von Klavieren. Der kaiserlich-königliche Hof hat das natürlich auch zu schätzen gewusst und auch einen sehr berühmten Wiener Klavierbauer engagiert, der auch den Titel k.u.k-Hoflieferant bekommen hat. Hierbei handelt es sich um Ludwig Bösendorfer. Bösendorfer ist nach wie vor eine der berühmtesten Klavier-Marken der Welt. Bösendorfer hat übrigens nicht nur den Wiener Hof beliefert, sondern auch den russischen Zar, sowie den japanischen Kaiser. Klaviere wurden damals übrigens mit dem Pferd transportiert, da noch keine moderneren Möglichkeiten zur Verfügung gestanden haben.

Wiener Handwerk als Porzellan

Im Wiener Augarten (2. Bezirk) wurde im Jahr 1718 die Wiener Porzellan-Manufaktur gegründet. Diese ist übrigens die zweitälteste Europas. Seit ihrer Gründung hat sich eine Sache nicht verändert und zwar die Art der Herstellung. Jedes einzelne Stück wird von Hand gefertigt und bemalt. Damit ist jedes einzelne Stück also ein Unikat. Die Porzellan-Manufaktur betreibt übrigens auch einen Flagship-Store in der Wiener Innenstadt. Dort kann man ganz gemütlich bei einem Shopping-Trip das ein oder andere Exponat erstehen. Für ganz besonders Interessierte kann man gerne auch eine Tour im Porzellanmuseum machen und sich von der Geschichte des filigranen Handwerks berauschen lassen.

Historisch gesehen sehr bedeutend waren auch die Berufe des Juweliers. In der Wiener Innenstadt gibt es zahlreiche kleine Läden, die schon seit mehr als hundert Jahren an Ort und Stelle sind. Einer davon ist einer der renommiertesten Juweliere Österreichs, nämlich A.E. Köchert. Nach ihrer Gründung im Jahr 1814 wurde das Unternehmen auch bald k.u.k.-Hoflieferant und hat den Kaiserhof bis zum Untergang der Monarchie im Jahr 1918 mit Juwelen beliefert. Zudem war Köchert auch für die Pflege und Instandhaltung der Kronjuwelen des Kaisers verantwortlich – damals ein ganz besonderes Privileg.

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Die Kunst mit dem Hut – besonderes Handwerk in Wien

Wenn man sich historische Bilder oder Aufnahmen Wiens ansieht dann fällt auf, dass sowohl die Frauen als auch die Männer gerne Hüte getragen haben. Und zwar Hüte aller Art und zu jedem möglichen Anlass. Die Männer haben sogar zum Teil bei der Arbeit Hüte getragen, also nicht nur zu schicken Anlässen wie etwa einem Besuch im Theater oder Oper. In mittlerweile vierter Generation etwa betreibt das Unternehmen Mühlbacher die Hutmacherei in Perfektion. Im Jahr 1903 hat das Unternehmen noch in Wien Floridsdorf ihren Ursprung. Inzwischen befindet sich die Hutmacherei in der Wiener Innenstadt und hat schon Kunden bedient wie etwa Hollywood-Star Brad Pitt, Yoko Ono, Madonna oder Meryl Streep. Ein weiteres Wiener Traditionsunternehmen in puncto Handwerk ist die Werkstätte Carl Auböck im siebenten Wiener Gemeindebezirk. Dort findet man vom Aschenbecher bis zu Buchstützen und Kleinplastiken ungefähr alles, was man mit Messing, Holz und Leder herstellen kann. Auch dieses Unternehmen hat eine sehr lange Tradition und ist beliebt bei Touristen wie bei eingefleischten Wienerinnen und Wienern.

Wo kann ich Handwerk in Wien kaufen?

Diese Frage ist natürlich nur zu beantworten, wenn man weiß, welches Handwerk man gerne erstehen möchte. Wenn man sich noch nicht wirklich einigen kann, aber hochpreisiges Handwerk kaufen möchte, ist das beispielsweise beim Auktionshaus Dorotheum möglich. Wenn man sich gerne inspirieren lassen will und nicht sehr viel Geld ausgeben will dann macht ein Besuch auf einem Weihnachtsmarkt Sinn. Dort stellen auch viele private Aussteller ihre Erzeugnisse aus. Zum Teil findet man dort sehr viele schöne Exponate, die mit viel Liebe und Zeit hergestellt wurden.